Y-DayV2010

Y-Day V

Drei Tage Kampfkunst, drei Tage schönes Wetter, drei Tage mit Leuten, die genauso verrückt sind wie man selbst ... mit anderen Worten, es hat alles gepasst am Wochenende vom 30. Juli bis 1. August 2010. 

Wir starteten am Freitagabend in das alljährliche Kampfkunst Sommercamp mit Christian von Praun und Lighting Scientific Arnis. Christian hat effiziente Techniken Stock gegen Stock, empty hands gegen Stock, Palm stick und Hebeltechniken gezeigt. Leider waren nicht alle Teilnehmer richtig ausgerüstet ... wir auch nicht. Uns fehlte einfach der sagenhafte Hut, anhand dessen Krempe der richtige Abstand zum Stock, wenn er am Gesicht vorbeisaust, gemessen wird. Ein solcher Hut, wie ihn Christian aufhatte, dient außerdem als Depot für Palm sticks, die rundum in entsprechenden Laschen platziert werden können. Ähnlich wie bei einem Patronengurt. Da optische Aspekte nicht immer im Vordergrund stehen sollen, werden wir uns für nächstes Jahr unbedingt einen besorgen:-/

Am Samstagmittag ging es für uns weiter mit Jovelyn Maria Minoza. Sie ist auf Cebu geboren ist und hat den Stil der Canete Familie von Cebu City, das Doce Pares Eskrima, die Methoden des Kali von Mindanao und das Kali von Dan Inosanto studiert. Jovelyn hat zahlreiche Wettkämpfe im Vollkontakt Eskrima bestritten und gewonnen. Sie ist eine der erfolgreichsten Kampfsportlerinnen der Philippinen. Dieser Hintergrund wurde auch in ihrem Seminar deutlich: Kämpft mit Herz, blockt, schlagt, trefft und dann könnt ihr entwaffnen. Für uns genau passend, denn auch GM Rene Latosa entwaffnet am liebsten seinen Gegner, nachdem er ihm vorher ein paar herzhafte Treffer verpasst hat ... und der sich nicht mehr rührt;-)

Nach kurzer Pause ging's dann weiter mit Christian Braun und Open Mind Combat (OMC). Dieses System hat Christian, der aus dem Ju-Jutsu kommend viele unterschiedliche Kampfkünste erlernt hat, selbst gegründet. Wir übten Selbstverteidigungstechniken gegen Angriffe mit und ohne Messer. Christian gab uns dabei auch wichtige Tipps zur aktuellen Rechtslage z. B. in welcher Bedrohungslage darf ich als erste/-r schlagen. Die Übungen wurden quasi als Rollenspiel ausgeführt, was dem Aggressor doch einiges an Phantasie abverlangte, wenn er sich nicht dauernd wiederholen wollte (gib mir dein Geld, deine Autoschlüssel, dein Handy deinen Fahrradhelm, deinen Gartenschlauch, die Zahnbürste etc.). WTler dürften sich in ihrem Element gefühlt haben, denn Prinzipien und Techniken waren denen des Blitzdefence ähnlich.

Der Sonntag stand für uns ganz im Zeichen von Thomas Stöppler und der Hellebarde bzw. halben Stange. Die Techniken mit dieser Waffe, die ca. 2,20 m lang ist, sind zwar speziell auf deren Einsatz zugeschnitten (stechen, reißen), viele Prinzipien finden sich jedoch auch beim Schwertfechten. Es hat jedenfalls viel Spaß gemacht, wir haben einige Stangen kleingekriegt und tapfer der heiß und heißer werdenden Sonne getrotzt.

Nach dringend notwendiger Hydrationsphase hat Thomas uns die Kampfkunst Xing Yi, die auch aus dem Kampf mit der Hellebarde entstanden ist und zu den Inneren Stilen zählt, nähergebracht. Mr. Spock hätte gesagt faszinierend, was man mit so einem Beng alles anrichten kann. War super!
Gegen Ende durften diejenigen, die dem Sonnenbrand noch nicht zum Opfer gefallen waren, auch noch eine höchst geheimnisvolle Technik üben, mit der es möglich ist, die gegnerische Kraft ohne Gewaltanwendung zu brechen. Ich, Claudia, muss zugeben so ein klitzekleines Gewaltanwendungspotentiälchen doch zumindest ausgestrahlt zu haben, denn entsprechende Empörung schlug mir seitens meiner um zwei Köpfe größeren Trainingspartner entgegen.

Tja und dann war das Ereignis auch leider schon wieder zu ende, Zelte abbauen Bänke wegschleppen, verabschieden. Am aller wichtigsten: Danke sagen an Sönni und Martin, die das ganze wieder mal auf die Beine gestellt und durchgezogen haben http://www.y-day.de/

Eure Claudia und Uwe.                      Weitere Bilder